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Weilburger Gruben / Grube Waldhausen

Weilburger Gruben

 

Auf Eisenerz verliehene Gruben in der Gemarkung

HOHEGRÄBEN (1841)
WEHRSTEIN (1835)
ROLLSCHIFF (1867)
LINA (1866)
GELEGENHEIT (1831)
ROHRSTEIN (1837)
ROHRMANNSBERG (1851)
GÄNSEBERG (1835)
ERBPRINZ-ADOLPH-STOLLEN (1838)
EMMA (1867)
REUSCHENBACH (1839)
WILHELM TELL (1847)
AURORA (1841)
LUDWIGSZECHE (1838)
LUDWIGSHOFFNUNG (1838)
JUNO Nr. 2 (1867)
FRIEDRICH 2 (1867)
DIANA (1838)
 

 

Erbprinz-Adolph-Stollen

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Erbprinz-Adolph-Stollen

 

Die Geschichte der Grube Cicero

 

Am 08.12.1873 wurde Heinrich Moritz aus Weilburg das Eisenerzbergwerk „Cicero“ verliehen.

 

Da sich der Fundpunkt der Cicero im Schlossgarten befindet, musste Moritz bei dem Eigentümer, Sr. Königlichen Hoheit, dem Herzog Adolph von Nassau, die Abtretung einer entsprechenden Fläche beantragen, um einen Stollen für die ersten Untersuchungsarbeiten auffahren zu können.

 

Daraufhin bestellte das zuständige Oberbergamt Bonn Vertreter der Stadt Weilburg, des Kreises sowie die Bergbehörde zu einem Ortstermin. Das Ergebnis: Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.

 

Am 15.August 1894 teilte Moritz mit: „Nachdem ich erkannt habe, daß nicht nur von der oberen Verwaltung des hiesigen Schlosses, sondern auch von den Bewohnern der hiesigen Stadt großer Wert darauf gelegt wird, daß der ganze Schloßgarten von dem Bergbau für mein Eisenerzbergwerk Cicero verschont bleibe, habe ich mich entschlossen nicht nur den ganzen Schloßgarten, sondern auch, um der Stadt Weilburg einen besonderen Dienst zu erweisen, den ganzen Stadtbering aus meiner Berechtigung abzugeben.“

 

Am 18.August 1894 folgte der Dank des Magistrats der Stadt Weilburg an Heinrich Moritz: „Wir begrüßen mit großer Freude Ihren hochherzigen Entschluß, wodurch eine die Gemüter der Bewohner der Stadt beunruhigende Angelegenheit der besten Lösung zugeführt wird und danken Ihnen namens der von uns vertretenen Stadtgemeinde für die Abtretung des in der Abtretungsurkunde bezeichneten Feldesteiles. Nachdem die Abtretung vollzogen sein wird, wird Ihr Verdienst, die Stadt vor dem Bergwerksbetrieb in ihrem Beringe bewahrt zu haben, alle Zeit rühmende Anerkennung finden.“

 

Lageplan

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Schriftrolle

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Am 15.Juni 1896 entstanden durch Teilung des Bergwerksfeldes Cicero die drei Einzelfelder: Cicero, Cicero I und Cicero II.

 

Grube Waldhausen

 

Verleihung am 27.Februar 1822 an die „Nassauische General-Domänen-Direction“ auf Eisenerz. Am 1.April Kauf durch die Firma Friedrich Krupp, Essen. 1845 Verleihung auf Mangan, 1861 auf Kupfererz.


Abbau im Tagebau und Kleinstollen.

 

Abbau im Tagebau>> größere Ansicht <<

Abbau im Kleinstollen

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Bergverwalter Fey berichtete: „Im Jahre 1907 wurde von dem Niveau der heutigen Tagesanlage aus ein neuer Stollen querschlägig zu den Lagervorkommen aufgefahren, der in 174 m Länge den ersten Lagerteil durchquerte. Nach und nach wurden mit diesem Stollen sieben gefaltete und hintereinander gestaffelte Lagerteile durchfahren.

 

Im Jahre 1910/11 wurde durch das Walderbachtal eine 1150 m lange Grubenförderbahn (600 mm-Spur) erbaut und in Betrieb genommen.

 

Nachdem die Grube infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Lage 10 Jahre stillgelegen hatte, wurde sie im Februar 1935 wieder in Betrieb gesetzt. Durch 20 m tiefe Gesenke ... wurden die Lagerteile I und II und später auch die übrigen untersucht und in Abbau genommen. Es kam infolge des hohen SiO - 2 Gehaltes, durch welchen das Erz wenig begehrt war, öfters zu Absatzschwierigkeiten und zeitweiligen Unterbrechungen.

 

Besonders schwierig wurde es, als nach dem Jahre 1940 eine neue Erzpreisstaffel eingeführt wurde, nach welcher kieselsäurehaltige Erze nur noch mit hohen Verlusten abgesetzt werden konnten. Auch nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges konnte das Erz für Hüttenwerke nur in geringem Maße Absatz finden, und die Grube war zeitweilig schwach und mit Unterbrechung belegt.“

 

Grubenbild

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1839 bis 1873 wurde der Prinz-Moritz-Erbstollen vom Lahntal her aufgefahren und zuerst per Pferdebahn, ab 1910 mit Benzolloks betrieben.

 

Durch die Errichtung einer Tempererzaufbereitung und dem Abteufen eines 50 m tiefen Maschinenschachtes erhielt die Grube nach 1950 noch einmal Aufschwung bis zur Erschöpfung der Lagerstätte unter Tage 1966.


Bis 1982 konnte noch Eisenerz aus der Grube Fortuna bei Oberbiel aufbereitet werden.

 

Gesamtförderung auf der Grube Waldhausen: 919.687 Tonnen.

 

Anlage Waldhausen

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Heute wird die Anlage der Grube Waldhausen privat genutzt.