Teilen auf Facebook
 

Bekleidung

Aus den täglichen Anforderungen der Grubenarbeit entstand die Arbeitskleidung des Bergmanns, die sich, geprägt durch besondere Attribute, deutlich von den Trachten anderer handwerklicher Berufsgruppen unterscheidet: Bergkittel, Leder (Arschleder,
Bergleder, Hinterleder, Fahrleder), Kniebügel, Kopfschutzbedeckungen, besonderes Gezähe und Ausrüstungsstücke: Grubenlicht, Keilhaue, Häckel, Barte, Schlägel und Eisen, Tscherper (Messer).

 

Waschkaue, Grube Lindenberg

>> vollständiges Bild <<

 

Waschkaue, Grube Lindenberg

 

Dabei wurden je nach Epoche und Landschaft, in der die Kleidung getragen wird, nicht alle Zubehörteile gleichzeitig angelegt. In ärmeren Gegenden zogen die Bergleute an, was vorhanden war, denn das Notwendigste an Ausrüstung war teuer genug.

 

Im 17. und 18.Jahrhundert ordneten die Landesfürsten zur besseren Unterscheidung der Stände in Beruf und Gesellschaft allgemeine Richtlinien für das Berghabit an. Es sollte seinem Träger für standesgemäßes Auftreten in der Öffentlichkeit und bei Familienfesten dienen. Innerhalb dieser hierarchisch gegliederten Kleiderordnung entstanden besondere Posamente, Schnüre, Borten, spezielle Knopfleisten etc.

 

Als Zeichen der Zugehörigkeit zur staatlichen Beamtenschaft im Berg-, Hütten- und Salinenwesen wurde die Berguniform mit Kokarde, Federbusch und/oder Staatssymbolen (Krone, Adler) eingeführt. Die Ranghöhe der Person, eingestuft in Anlehnung an die Dienstränge in der Armee, war ablesbar an goldenen Tressen, Epauletten, Achselstücken, Sternen, Kragenspiegeln, Degen etc. Berguniform und Bergmannstracht entsprechen der damaligen bewussten Trennung in „Bergvolk“ (Unterschicht) und „Bergbeamte“ (Oberschicht).

 

Die aus freien Stücken nach dem Zweiten Weltkrieg getragenen bergmännischen Trachten und Uniformen spiegeln die Einflüsse von Jahrhunderten wider, sie werden dementsprechend als Traditionstrachten bezeichnet. Unterschieden werden heute: Bergkittel, Beamtenbergkittel, Beamtenbergfrack, Bergkittel für Musiker mit unterschiedlichen Zubehörteilen.

 

(nach Herbert Lommatzsch: Vom Grubenkittel zur Traditionstracht, Bergbau 5/1974)

 

Arbeitsbekleidung

>> vergrößerte Ansicht <<

 

Der Bergmann ist vor allem unter Tage vielen Gefahren ausgesetzt. Dabei hängt von der Bekleidung und von der Ausrüstung unter Umständen das Leben und Überleben ab. Unentbehrlich sind: Arbeitsjacke Arbeitshose Schutzhelm mit Ohrenschutz Sicherheitsarbeitsschuhe Grubenlampe Selbstretter Fahrstock (für Steiger)