Teilen auf Facebook
 

Heilige Barbara

Die Schutzheilige der Bergleute

 

Bei der gefahrvollen Tätigkeit des Bergmannes nimmt es nicht Wunder, dass er sich zu allen Zeiten bemühte, seine Arbeit unter den Schutz von Gottheiten und deren Vertreter zu stellen. In den Anfängen waren es die Urgottheiten Anbet, Wilbet und Borbet, dann aber auch der Prophet Daniel und später die Heiligen Prokop, Katharina, Wolfgang, Rupert, Nikolaus und Joachim. Gegen Ausgang des Mittelalters fungierte hauptsächlich die Heilige Anna, die Mutter der Jungfrau Maria, als Schutzheilige im Bergbau. Anna war in jener Zeit so etwas wie eine „Modeheilige“; sogar der Bergmannssohn
Martin Luther legte angesichts eines nahenden Gewitters ein Gelübde bei ihr ab.

 

Heilige Barbara

>> größere Ansicht <<

 

Barbara erscheint als Heilige erst um das Jahr 1500, zunächst allerdings nur als eine Schutzheilige zweiten Ranges. In der Verordnung von 1517 über die „Knappenfeiertage“ im habsburgischen Herrschaftsbereich ist sie noch nicht vertreten.

 

Der Legende nach stammte Barbara aus Nikomedia in Kleinasien. Ihr Vater hielt sie lange Jahre in einem Turm gefangen, weil sie dem christlichen Glauben anhing. Nachdem sie vom römischen Prokonsul gepeinigt und verstümmelt worden war, ließ er sie um das Jahr 240 n. Chr. enthaupten.

 

In den Schutz der Märtyrerin begaben sich alle, die mit einem jähen, unvorhergesehenen Tode rechnen mussten, also hauptsächlich die Bergleute und die Soldaten, hier besonders die Artilleristen.

 

Eine andere Legende erzählt, dass Barbara, als der Vater sie töten wollte, von einem Fels schützend eingeschlossen wurde. Diese Legende zeigt klarer die Beziehung der Heiligen Barbara zum Gebirge und zum Bergbau.

 

Noch heute begehen die Bergleute traditionell den Barbaratag am 4.Dezember. Sie zeigen damit ihre Verehrung für die Heilige, aber auch – und das wird zusätzlich durch Anfahrtsgebete oder Grubennamen wie „Gottesgabe“, „Gottessegen“, belegt – ihre Unterwerfung unter die göttliche Fügung.