Weilburg Ersterwähnung 906
In den Aufzeichnungen des Abtes Regino aus Prüm ist zu lesen:
„... Die Leiche Cuonrads hoben die Söhne (Konrad und Eberhard) nebst ihrer Mutter (Glismuda) auf und bestatteten sie in der Feste, die Wilineburch genannt wird.“
Konrad der Ältere, Graf des Oberlahngaus, fiel am 27.Februar 906 in der Schlacht bei Fritzlar und wurde in der Weilburger Konradinerburg beigesetzt.
Konrad I.
Konrad der Jüngere trat die Nachfolge seines Vaters an.
Am 10.November 911 wurde er in der Pfalz zu Forchheim zum ersten deutschen König gewählt. Dabei konnte er alle Stimmen der ostfränkischen Stämme auf sich vereinen.
Wie zu der damaligen Zeit üblich, hatte der König keinen festen Regierungssitz, sondern reiste von einem Königshof zum nächsten. Aufenthalte in Wilinaburg sind aus den Jahren 912, 914 und 915 urkundlich nachgewiesen.
912 gründete Konrad I. das Walpurgisstift mit der Kirche St.Walpurgis in der Nähe der heutigen Schlosskirche.
Seine kurze Regierungszeit bis 918 war geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen im Inneren und Angriffen von außen. Er traf am Ende seines Lebens eine in der deutschen Geschichte wohl einzigartige Entscheidung:
Das Weilburger Testament
Der König ... sagte folgendes zu ihm (seinem Bruder Eberhard): „Ich fühle, Bruder, daß ich dieses Leben nicht länger behalten kann, da Gott es so befiehlt und eine schwere Krankheit mich bedrückt. Darum überlege bei dir selbst, sorge, was dich hauptsächlich angeht, für das ganze Frankenreich und beachte meinen brüderlichen Rat. Wir können, Bruder, Truppen aufstellen und ins Feld führen, wir besitzen Burgen, Waffen, die königlichen Insignien und alles, was die königliche Würde fordert; aber wir haben kein Glück und keine Eignung. Das Glück, Bruder, ist mit der hervorragendsten Befähigung an Heinrich übergegangen, die Entscheidung über das Reich liegt bei den Sachsen. Deshalb nimm diese Abzeichen, die heilige Lanze, die goldenen Armspangen mit dem Mantel, das Schwert und die Krone der alten Könige, gehe zu Heinrich und mache Frieden mit ihm, damit du ihn immer zum Verbündeten hast...“ (Widukind von Corvey, Sachsengeschichte)
Weilburg blieb im Besitz von Eberhard, der, wie seinem Bruder versprochen, dem neuen König Heinrich I. die Treue hielt.
Dies änderte sich jedoch, als Otto I., Heinrichs Sohn, die Macht übernahm. Nach dem Tod Eberhards zog er dessen Güter und damit auch Weilburg als Reichsgut ein.